Behandlungen von Gesichtsfalten mit Hyaluronsäure, Polymilchsäure oder Botulinumtoxin A
Der natürliche Alterungsprozess führt im Gesicht zu mehr oder weniger ausgeprägten Falten, die Ihr Aussehen verändern können. Gesichtsfalten können in jedem Lebensalter auftreten und müssen nicht immer operativ beseitigt werden. Wichtig ist dabei insbesondere, die Ursache der Faltenbildung zu kennen. So werden statische von dynamischen Falten unterschieden, die grundsätzlich unterschiedlich behandelt werden. In den meisten Fällen ist eine Vor- und Nachbehandlung durch Ihre Kosmetikerin eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung.
- 1. Hyaluronsäure (z.B. Restylane®‚ Belotero®, Juvederm®)
- 2. Polymilchsäure (z.B. Sculptra®)
- 3. Behandlung dynamischer Gesichtsfalten mit Botulinum-Toxin A (z.B. Botox®, Dysport®, Vistabel®)
- Behandlungserfolg
- Welche Nebenwirkungen können auftreten?
1. Hyaluronsäure (z.B. Restylane®‚ Belotero®, Juvederm®)
Hyaluronsäure ist ein natürliches Polysaccharid, das im Organismus z.B. in der Grundsubstanz des Bindegewebes, in der Haut und Gelenkschmiere vorkommt. Mit zunehmendem Alter nimmt der natürliche Hyaluronsäuregehalt der Haut ab. Feuchtigkeits- und Elastizitätsverlust können die Folge sein. Die von uns für die Einspritzung verwendete Hyaluronsäure ist ein farbloses, klares Gel. Es wird nicht aus tierischem oder menschlichem Gewebe hergestellt. Da allergische Reaktionen äußerst selten sind, ist vor der Behandlung kein Hauttest erforderlich. Durch die Einspritzung von Hyaluronsäure kann der Feuchtigkeitsmangel ausgeglichen und dadurch das eingesunkene Hautgewebe (Falten, Narben) angehoben werden. Nach der ersten Behandlung sind eventuell eine, selten mehrere zusätzliche Einspritzungen in etwa sechswöchigem Abstand erforderlich, um das gewünschte Korrekturniveau zu erreichen.
2. Polymilchsäure (z.B. Sculptra®)
Sculptra® - eine synthetische Polymilchsäure - ist ein Implantat mit hoher Verträglichkeit. Es ist biologisch abbaubar, resorbierbar und immunologisch inaktiv (kein Hauttest erforderlich). Es besteht kein Ansteckungsrisiko, da keine Substanzen tierischen oder bakteriellen Ursprungs im Sculptra® vorhanden sind.
3. Behandlung dynamischer Gesichtsfalten mit Botulinum-Toxin A (z.B. Botox®, Bocouture®, Dysport®, Vistabel®)
Botulinumtoxin A ist ein natürlich vorkommendes Bakterieneiweiß. Wird es in den Muskel gespritzt, blockiert es dort gezielt die Nervenimpulse, so dass der entsprechende Muskel nicht mehr wie gewohnt angespannt werden kann. Andere Nervenfunktionen, wie das Fühlen oder Tasten durch die Haut, werden dadurch nicht beeinflußt. Botulinumtoxin A (Botox®, Dysport®, Vistabel®) wird seit Jahren als zugelassenes Medikament beim Menschen zur Entspannung von Muskelverkrampfungen im Bereich der Augen und der Stirn (Lidkrampf) eingesetzt. Die Anwendung bei mimisch bedingten Falten erfolgt allerdings - außer Vistabel® bei der Behandlung der Glabellafalte - außerhalb der medizinischen Indikation. Es dient ausschließlich der kosmetischen Korrektur dieser Falten. Durch die gezielte Hemmung bestimmter Gesichtsmuskeln hauptsächlich im Stirnbereich kann dort ein Verstreichen der Faltenbildung erzielt werden. Die Wirkung tritt innerhalb von 3-5 Tagen ein und hält in der Regel etwa 3-6 Monate an, so dass für einen nachhaltigen Effekt in der Regel Wiederholungsbehandlungen erforderlich sind.
Behandlungserfolg
In vielen Fällen können die durch Hauterschlaffung entstandenen sog. statischen Falten aber auch Narben durch die Einspritzung von Hyaluronsäure oder Polymilchsäure gebessert werden. In sehr seltenen Fällen bleibt der Erfolg aus. Sind Falten durch eine ausgeprägte Mimik entstanden (z.B. Zornes- oder Lachfalten, Stirnrunzeln), werden sie mit der Zeit wieder auftreten. Diese können heutzutage sehr viel besser mit Botulinumtoxin A behandelt werden. Abhängig vom Hauttyp und der behandelten Gesichtspartie hält die volle Wirkung bis zu 1 Jahr an, in Einzelfällen allerdings kürzer (bei Botox® 3-4 Monate), da die eingebrachten Substanzen vom Körper unterschiedlich schnell abgebaut werden.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Die verwendeten Präparate werden im Allgemeinen gut vertragen. Gelegentlich kann es zu hartnäckigen entzündlichen Hautrötungen (Erythemen) kommen, die in der Regel aber nach einiger Zeit von selbst wieder abklingen. Trotz aller Sorgfalt kann die Einspritzung in Ausnahmefällen zu örtlichen Gewebsschäden (z.B. Unterhautblutung, Infektion, Spritzenabszess, Nervenschädigung, Nekrose, Venenreizung) führen. Sie kann in Einzelfällen mit einem vorübergehenden Schmerz und/oder einer Verfärbung der Injektionsstelle einhergehen. Bei weniger als 1 % der Patienten treten örtliche Schwellungen auf, gelegentlich verbunden mit Hautjucken. Diese Symptome verschwinden innerhalb eines Monats. Selten auftretende akneähnliche Hautveränderungen bilden sich nach Tagen bis Wochen von selbst zurück. Sie sollten eine Woche vor der Behandlung weder Aspirin® (Acetylsalizylsäure), noch irgendein anderes blutverdünnendes Medikament eingenommen haben. Bei ausgeprägter Botox-Wirkung im Augenbereich kann es zu einer vorübergehenden Absenkung des Oberlides kommen. Symptome wie Müdigkeit, Mundtrockenheit und allgemeines Krankheitsgefühl sind nach heutigem Wissensstand vorübergehend. Langfristige Nebenwirkungen bei der Behandlung von mimisch bedingten Falten sind bisher nicht bekannt.